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Photovoltaik einbauen mit staatlicher Förderung

Eigenen Strom aus Sonnenenergie gewinnen

Wenn Sie sich unabhängiger von der Energieversorgung und den steigenden Strompreisen machen möchten und gleichzeitig einen Beitrag zur Energiewende leisten wollen, bietet es sich an, Ihren Strom mithilfe einer eigenen Photovoltaikanlage zu erzeugen. Im Rahmen einer umfassenden Sanierung zum Effizienzhaus können Sie sogar Fördermittel dafür erhalten.

Die Funktionsweise einer Photovoltaikanlage ist eigentlich recht simpel: Sonnenenergie wird in den Solarzellen (Photovoltaik-Module) durch den photoelektrischen Effekt in Strom umgewandelt. Über einen Wechselrichter wird der erzeugte Gleichstrom dann in Wechselstrom umgewandelt, der direkt im Haus genutzt werden kann. Ein Stromzähler zeigt Ihnen an, wie viel Strom Sie selbst erzeugt haben.

Optional kann ein Stromspeicher dafür sorgen, dass der tagsüber erzeugte Solarstrom auch nachts genutzt werden kann. So profitieren Sie von Ihrer eigenen Energieerzeugung auch bei bewölktem Himmel. Sollte Ihre Photovoltaikanlage mehr Strom produzieren als benötigt, haben Sie die Möglichkeit, die Überschüsse ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen, wodurch alle von erneuerbarer Energie profitieren.

Vor der Installation sollten Sie jedoch einige Überlegungen anstellen. Ein Fachunternehmen kann Sie dabei unterstützen, Ihr Dach genau zu prüfen, da nicht jedes Dach optimal für den Betrieb einer Photovoltaikanlage geeignet ist. Dabei sollten Faktoren wie die Sonneneinstrahlung, Ausrichtung des Dachs, Neigungswinkel und ausreichende Dachfläche berücksichtigt werden.

Die optimale Ausrichtung eines Dachs ist nach Süden mit einem Neigungswinkel zwischen 30 und 45 Grad. Flach geneigte Ost-/Westdächer eignen sich gut, wenn Sie möglichst viel Photovoltaik-Strom selbst nutzen und einen ausreichend hohen Ertrag über den Tag verteilt erzielen möchten.

Die Rentabilität einer Photovoltaikanlage steigt besonders dann, wenn Sie den erzeugten Strom größtenteils selbst verbrauchen, beispielsweise für eine Wärmepumpe oder eine Ladestation für Elektroautos. Mit einem zusätzlichen Stromspeicher können Sie Ihren selbst erzeugten Strom auch dann nutzen, wenn es draußen dunkel ist.

Je nachdem, wie viel Photovoltaik-Strom Sie selbst nutzen, fließt ein Teil davon ins öffentliche Netz, und Sie erhalten eine Einspeisevergütung. Diese hängt von der Größe und dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme Ihrer Anlage ab.

Neben den ökonomischen Vorteilen sind auch die ökologischen Aspekte erwähnenswert. Solar- bzw. Sonnenenergie ist eine unerschöpfliche und CO2-neutrale Energiequelle im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen.

Es ist ratsam, eine neue Photovoltaikanlage als einen Schritt zu einem energieeffizienten Haus zu betrachten. Bei energetischen Maßnahmen ist es wichtig, das Gebäude als Ganzes zu betrachten, um die Energieeffizienz zu steigern. Experten für Energieeffizienz können Sie bei diesem Prozess begleiten und unterstützen.

Für Fördermittel ist es entscheidend, den Antrag vor Beginn der Arbeiten zu stellen. Die Auftragsvergabe an Bauunternehmen und Handwerksbetriebe sollte erst nach Antragstellung erfolgen, während Planungsaufträge bereits vorher vergeben werden können – beispielsweise an einen Energieeffizienz-Experten.

Möchtest du deinen eigenen Solarstrom erzeugen oder ihn verkaufen, erfordert dies eine Investition von mehreren Tausend Euro in eine Photovoltaikanlage. Zusätzlich ist für die Eigenversorgung ein beträchtlicher Betrag für einen Stromspeicher erforderlich. Der Staat unterstützt dich jedoch finanziell: Er gewährt einen festen Preis für den von deiner PV-Anlage erzeugten Strom (Einspeisevergütung), bietet über die KfW-Bank auch günstige Kredite an und gewährt E-Auto-Fahrern, die eine Solaranlage mit Speicher und Wallbox anschaffen, einen großzügigen Zuschuss.

Besonders im Jahr 2023 unterstützen viele Gemeinden den Kauf einer PV-Anlage mit oder ohne Batteriespeicher durch finanzielle Zuschüsse. Zudem gibt es Förderprogramme in verschiedenen Bundesländern. In diesem Leitfaden geben wir dir einen Überblick über die verschiedenen Fördermöglichkeiten für PV-Anlagen.

Bundesländer: Unterstützung für Photovoltaik-Anlagen und Batteriespeicher

Im Sommer 2023 gibt es derzeit nur ein Bundesland, das unter bestimmten Bedingungen die Anschaffung einer normal dimensionierten Photovoltaikanlage für Privatpersonen fördert: Berlin. Voraussichtlich werden Zuschüsse für Stromspeicher im Jahr 2023 in den Bundesländern Berlin und Schleswig-Holstein angeboten, während das Förderprogramm in Sachsen-Anhalt pausiert. Grundsätzlich haben die Bundesländer die Freiheit, eigene Förderprogramme zu etablieren. Die meisten Länder (Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein) haben in der Vergangenheit vor allem die Anschaffung von Batteriespeichern unterstützt. Viele dieser Programme wurden jedoch aufgrund erschöpfter Fördermittel eingestellt.

Dennoch gibt es einige Fördermöglichkeiten auf kommunaler Ebene, da mehrere Städte den Bau von Photovoltaikanlagen finanziell unterstützen. Wenn du stattdessen an einer Mini-Solaranlage interessiert bist, empfehlen wir unseren Ratgeber zur Förderung von Balkonkraftwerken. Im Jahr 2023 gibt es zahlreiche Zuschüsse für Balkonkraftwerke auf Landes- und kommunaler Ebene.

Eine Grundvoraussetzung für jedes Förderprogramm ist, dass die Anlagen mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden und im jeweiligen Bundesland installiert sind. Das bedeutet, dass nur diejenigen, die ihren eigenen Solarstrom im entsprechenden Bundesland nutzen möchten, sich für die Programme bewerben können.

Berlin fördert Photovoltaikanlagen und Stromspeicher

Der Berliner Senat hat im Juli 2022 das Solar-Plus-Programm verabschiedet. Seit dem 1. September 2022 ist es möglich, einen Förderantrag zu stellen. Das Programm unterstützt den Kauf von Batteriespeichern und einen Teil der Mehrkosten für Photovoltaikanlagen, die nicht auf einem Dach, sondern an Fassaden oder denkmalgeschützten Gebäuden installiert sind. Die folgenden Fördersätze gelten:

  • Stromspeicher in Ein- oder Zweifamilienhäusern: 300 Euro pro kWh Speicherkapazität, maximal 15.000 Euro
  • Stromspeicher in Mehrfamilienhäusern: bis zu 65 Prozent der Kosten für Anschaffung und Installation, maximal 30.000 Euro
  • Photovoltaikanlage auf denkmalgeschütztem Gebäude: bis zu 65 Prozent der Mehrkosten im Vergleich zu nicht denkmalgeschützten Gebäuden
  • Photovoltaik-Fassadenanlage an Bestandsgebäuden: bis zu 65 Prozent der Mehrkosten im Vergleich zu Aufdachanlagen

Das Programm fördert auch die Erstberatung durch einen Steuerberater mit pauschal 226,10 Euro sowie die Erstellung eines Dachgutachtens und die Kosten für den Umbau von Messplätzen, wie den Einbau eines neuen Zählerschranks.

Antragsberechtigt sind Hausbesitzer. Wenn du Mieter bist, kann deine Hausverwaltung den Antrag stellen. Die Investitionsbank Berlin-Brandenburg (IBB) akzeptiert Anträge in Papierform, und es steht auch ein Online-Portal zur Verfügung, um Mittel zu beantragen.

Sachsen-Anhalt: Förderung für Batteriespeicher vorübergehend ausgesetzt

Im Jahr 2022 stellte das Land Sachsen-Anhalt 2,9 Millionen Euro für die Installation von Batteriespeichern in Verbindung mit Photovoltaikanlagen bereit. Doch der Fördertopf war innerhalb weniger Tage erschöpft. Im Februar 2023 verkündete das Bundesland, dass das Programm Sachsen-Anhalt SPEICHERT vorerst ausgesetzt bleibt. Man möchte keine Doppelförderung, da Batteriespeicher in Verbindung mit Photovoltaikanlagen bereits durch den Wegfall der Mehrwertsteuer seit 2023 gefördert werden. Es wird nun geprüft, inwiefern Mieter und Unternehmen ab 2024 verstärkt beim Thema Solarstrom unterstützt werden können.

Schleswig-Holstein: Zuschüsse für Batteriespeicher

Das Land Schleswig-Holstein unterstützt dich mit dem Förderprogramm "Klimaschutz für Bürgerinnen und Bürger" dabei, deinen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Insgesamt stehen 75 Millionen Euro zur Verfügung, von denen du einen kleinen Teil erhalten kannst, wenn du deinen Erstwohnsitz in Schleswig-Holstein gemeldet hast. Anspruchsberechtigt bist du, wenn du zur Miete wohnst oder eine eigene Immobilie besitzt. In jedem Quartal steht ein bestimmtes Kontingent an Fördermitteln zur Verfügung. Ist dies ausgeschöpft, kannst du im folgenden Quartal einen neuen Antrag stellen.

Gefördert werden unter anderem neue Batteriespeicher mit einer Leistung von mindestens 2 kWh, die mit einer Photovoltaikanlage verbunden sind und nach dem 1. Januar 2022 in Betrieb genommen wurden. Für einen Batteriespeicher kannst du pauschal einen Zuschuss von 750 Euro erhalten. Wenn du Bürgergeld, Grundsicherung oder Wohngeld beziehst, erhältst du einen deutlich höheren Förderbetrag von bis zu 1500 Euro. Maximal werden 50 Prozent der Anschaffungskosten übernommen.

Vor der Antragstellung solltest du unbedingt die Förderrichtlinien überprüfen, in denen beispielsweise die technischen Anforderungen definiert sind, die erfüllt sein müssen, damit dein Batteriespeicher gefördert werden kann. Der Antrag muss gestellt werden, bevor ein Liefervertrag abgeschlossen wird.